3. Dezember 2019
Nach 28:28-Unentschieden: „Punkt gewonnen!“

Mit einem veritablen Rumpfteam kämpft sich der HC Mutschellen nach einem 14:11-Pausenrückstand zurück in die Partie und sichert sich am Ende noch einen Punkt. Ein gewonnener Zähler, so der allgemeine Tenor.

(Christoph Hajagos) Viel sprach in der 53. Minute nicht mehr für den HC Mutschellen. Die Freiämter lagen bei der HSG Siggenthal/Vom Stein Baden 26:23 im Hintertreffen und hatten zuvor zweimal viel Energie aufwenden müssen, einen deutlichen Rückstand aufzuholen. Bereits kurz nach Beginn in der GoEasy-Halle in Siggenthal Station lagen die Mutscheller mit 4:1 im Minus und gaben ihrem Trainer Stefan Konkol einen Grund zur Team-Time-out-Karte zu greifen. Die Massnahme trug Früchte, der HCM bekam die Partie besser in Griff, konnte in der 18. Minute erstmals ausgleichen und nur eine Minute später sogar in Führung gehen (7:8). Und auch den 14:11-Rückstand zur Spielmitte vermochten die Freiämter bis zur 37. Minute zum 18:18 wettzumachen.

Spannung in der Schlussphase

Diese zweite Aufholjagd führte beim Gastgeber zum Wechsel auf der Torhüterposition. Reto Vögeli überliess seinen Platz zwischen den Pfosten Marco Zanandreis, was sich aus Sicht der Limmattaler vorerst als Glücksgriff erweisen soll. In den nächsten sieben Minuten schien das Tor der Siggenthaler wie vernagelt, die Hausherren konnten nach dem Ausgleich wieder davonziehen. Zehn Minuten vor dem Ende lag Siggenthal erneut mit drei Längen in Front (23:20). Und hätten die Mutscheller mit Ricardo Barbian nicht ihrerseits einen Torhüter in Glanzform in den eigenen Reihen gehabt, der Rückstand der Freiämter wäre zu diesem Zeitpunkt deutlich grösser gewesen. Am Ende konnte sich der Mutscheller Schlussmann 15 Paraden gutschreiben lassen. Und da auch seine Vorderleute den Glauben an einen Sieg nicht aufgegeben hatten, bahnte sich eine spannende Schlussphase an.

Yannick Vetsch, Walber Miranda und nochmals Vetsch sorgten bis zur 58. Minute für den 26:26-Ausgleich, Fabian Ulrich brachte in der gleichen Minute seine Farbe erstmals nach dem 7:8 wieder in Front. Doch zum Sieg reichte es nicht. Siggenthals Trainer Clemens Good schwörte seine Spieler nach dem 27:28 bei einer Auszeit 40 Sekunden vor dem Ende nochmals ein, David Egloff gelang zwanzig Sekunden vor der Sirene der 28:28-Ausgleich. Die Strafe gegen Siggenthals Gian Moser konnten die Gäste vom Mutschellen trotz nummerischer Überzahl und Ballbesitz nicht mehr zum zweiten Punktgewinn nutzen.

„Fast das Optimum herausgeholt“

Egal, ob man die Spieler, die Mannschaftsverantwortlichen oder die mitgereisten Fans nach dem Spiel befragte, alle gaben an, das Unentschieden sei ein gewonnener Punkt. So auch HCM-Trainer Stefan Konkol, der angesichts personeller Umstellungen mit dem einen Punkt zufrieden war. „Nachdem wir schon viele verletzten Spieler hatten, mussten wir unter der Woche noch die Grippe-Hexe hinnehmen. Dadurch kamen auch heute Spieler zum Einsatz, die bislang noch nicht so viel gespielt hatten. Zu Beginn der Partie hat man dies gut gesehen, mit Fortdauer des Spiels klappten die Absprachen immer besser. So haben wir fast das Optimum herausgeholt.“ Auch HCM-Captain Pascal Baur, mit sieben Treffern erfolgreichster Torschütze der Mutscheller, war mit dem Unentschieden einverstanden: „Wir waren dreimal mit drei, vier Toren Differenz im Rückstand und kamen immer wieder zurück. Klar wären zwei Punkte schöner gewesen, aber wir nehmen auch diesen einen Zähler.“

Neues Derby

Nach den Neustrukturierungen beim Schweizerischen Handballverbandes und den neuen Gruppierungen kommt es am kommenden Wochenende zu einem neuen Derby. Die Mutscheller werden am nächsten Sonntag bei der SG Dietikon-Urdorf gastieren. Die Limmattaler dürften in Reichweite der Freiämter liegen. Gegenüber dem HCM haben sie zwei Punkte mehr auf dem Konto, aber auch ein zusätzliches Spiel ausgetragen. So wird eine Prognose schwer, wer zum Abschluss des nächsten Wochenendes die Nase vorn haben wird.

HSG Siggenthal/Vom Stein Baden – HC Mutschellen 28:28 (14:11). GoEasy 1 Siggenthal Station. – 65 Zuschauer. – SR Marko/Meili. – Torfolge: 2:0, 2:1, 4:1, 4:2, 5:2, 5:3, 6:3, 6:5, 7:5, 7:8, 9:8, 9:9, 12:9, 12:10, 14:10, 14:11; 14:12, 15:12, 15:15, 16:15, 16:16, 17:16, 17:17, 18:17, 18:18, 21:18, 21:20, 23:20, 23:21, 24:21, 24:22, 25:22, 25:23, 26:23, 26:27, 27:27, 27:28, 28:28. – Siggenthal: Vögeli, Zanandreis (ab 37.); Brändle, Chari, Egloff (2), Grau (2), Hess (3/2), Hoffmann, Landis (3), Madan (2), G. Moser (5), N. Moser (9), Schneider (2), Straface. – Mutschellen: Barbian, Hubli (für 1 Penalty); Baur (7), Clematide, Joho (1), Loretan (2), Miranda (5), Schelbert (2), Ulrich (6), Varchola, Vetsch (5/3). – Bemerkungen: Miranda schiesst Penalty an die Latte (15./6:4), Zanandreis hält Penalty von Loretan (39./19:18). – Timeout: Siggenthal (30./14:11 und 60./27:28), Mutschellen (5./4:1 und 60./28:28). – Mutschellen ohne Aegerter (abwesend), Brunner (krank), Caforio, Gündel, Kyburz, Leuenberger, Moceri, Schönenberger und Wymann (alle verletzt) – Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Siggenthal, 3-mal 2 Minuten gegen Mutschellen.

Bild: Christoph Hajagos



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