13. September 2018
Am Anfang dem Favoriten Paroli geboten

Der HC Mutschellen als Neu-Erstligist bot dem B-Ligisten Endingen eine Viertelstunde lang Paroli, dann schwanden die Kräfte. Die Niederlage fiel mit 23:43 sehr deutlich aus.

(Christoph Hajagos) In der Burkertsmatt wurden am Donnerstag grün-weiss Fahnen geschwenkt, die Vorfreude auf die erste Cup-Hauptrunde mit dem TV Endingen, im Frühling aus der NLA abgestiegen, war gross. 200 Zuschauer fanden an einem normalen Wochentag den Weg in die heisse Halle. Und die Fans des Aussenseiters vom Mutschellen bekamen in den ersten Minuten einen frech aufspielenden Gastgeber zu sehen. In der Startphase drehte der HCM dank drei Toren von Fabian Ulrich, Marc Leuenberger und Pascal Baur ein 1:2 in ein lautstark bejubeltes 4:2. Dass dieser Vorsprung nicht allzu lange anhalten würde, war aber zu befürchten. Keine drei Minuten später hatte der Favorit das Kräfteverhältnis wieder zurechtgerückt und die Fehler der Freiämter konsequent ausgenutzt. Und dennoch liessen sich die Mutscheller vorerst nicht deutlicher distanzieren. Bis zur 18. Minute konnte sich der NLB-Verein nur bis zum 9:11 absetzten. TVE-Trainer Zoltan Majeri musste sein Time-out ziehen und seine Mannen auf die aktuelle Situation hinweisen. Seine Ansprache schien Gehör gefunden zu haben. In den restlichen zwölf Minuten der ersten Halbzeit nutzte Endingen die Fehler des HCM zu schnellen Gegenstössen und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Mit 13:23 wurden die beiden Teams in die Pause entlassen.

Ähnliches Bild in Halbzeit zwei

In den ersten zehn, zwölf Minuten nach dem Seitenwechsel pendelte sich der Rückstand des HC Mutschellen bei den zehn Toren ein, die er sich in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit eingefangen hatte. Danach schwanden erneut die Kräfte. Zudem gewährte HCM-Trainer Stefan Konkol allen seinen Spielern Einsatzzeit, um so zu Spielpraxis zu kommen. Dazu kam, dass die Freiämter bei ihren Abschlussversuchen gleich mehrmals Pech bekundeten und nur die Torumrandung trafen. Ab der Halbzeitmitte zogen die Surbtaler das Tempo wieder etwas an und vergrösserten fortan ihren Vorsprung. Zehn Minuten vor dem Ende betrug dieser bereits zwanzig Treffer, trotzdem - oder vielleicht auch gerade deswegen - blieb die Stimmung in der Halle gut. Jede gelungene Aktion des Aussenseiters wurde lautstark bejubelt, die mitgereisten Fans des TVE konnten sich ihrerseits über den schlussendlich deutlichen 23:43-Auswärtssieg und den Einzug in die Sechszehntelfinals des Schweizer Cup freuen.

HCM-Trainer Konkol: "Es war ein Erlebnis"

Trotz der klaren Niederlage herrschte im Lager der Freiämter keine Katerstimmung. HCM-Trainer Konkol war nach der Partie stolz auf sein Team: "Wir haben jeweils zu Beginn der Halbzeiten mithalten können. Vor allem, wenn man bedenkt, dass uns mit Gal Adamcic, Walber Miranda und Duje Vukadin gleich drei Stammkräfte gefehlt haben - und das schon die ganze Woche über. Für die, die gespielt haben, war der Auftritt aber sicher ein Erlebnis." Auch HCM-Präsident Peter Müller strahlte nach der Partie: "Wir haben zu Beginn kurz geführt und unsere Haut so teuer wie möglich verkauft. Darauf kann die Mannschaft und der Verein stolz sein."

Schneller Wechsel in den Meisterschaftsbetrieb

Lange können sich die Mutscheller nicht auf dem Erlebten ausruhen. Knappe 45 Stunden nach dem Ende des diesjährigen Cup-Abenteuers wartet mit der SG Horgen/Wädenswil die nächste schwere Aufgabe auf die Freiämter. Das Duell mit der Spielgemeinschaft vom linken Zürichseeufer ist die dritte Partie innerhalb einer Woche, die der HC Mutschellen austragen darf. Während die Freiämter mit zwei Siegen aus ebenso vielen Spielen in die Meisterschaft gestartet sind, kamen die Zürcher nur bei der SG Pilatus in sprichwörtlich letzter Sekunde zu einem Punktgewinn. Das Gastspiel in Muotathal endete für die Spielgemeinschaft mit einer deutlichen Niederlage.

Nun wird sich zeigen, ob der HC Mutschellen mit der Euphorie des Aufstiegs das Cup-Spiel auffangen oder ob die ausgeruhte SG Horgen/Wädenswil seinen ersten Vollerfolg einfahren kann.

HC Mutschellen - TV Endingen 23:43 (13:23). Burkertsmatt Widen. - 200 Zuschauer. - SR Keiser/Rottmeier. - Torfolge: 0:1, 1:1, 1:2, 4:2, 4:5, 5:5, 5:6, 6:6, 6:7, 7:7, 7:9, 8:9, 8:11, 9:11, 9:16, 10:16, 10:18, 11:18, 11:21, 12:21, 12:22, 13:22, 13:23; 14:23, 14:24, 15:24, 15:26, 16:26, 16:28, 17:28, 17:29, 18:29, 18:30, 20:30, 20:36, 21:36, 21:42, 23:42, 23:43. - Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Mutschellen, 3-mal 2 Minuten gegen Endingen. - Mutschellen: Barbian, Hubli (17. - 30. und ab 51.), Wagner (31. - 51.); Baur (5), Bossard (1), Brunner, Füglistaler, Gündel (5), Küttel (1), Leuenberger (3), Sax, Ulrich (4), Vetsch (4/2). - Endingen: Nungovitch, Grana (für zwei Penaltys und ab 31.); Baumann (6), Feldmann, Hehl (1), Kündig (3), Ladan (4), Mauron (8), Pejkovic (6), Ch. Riechsteiner (5), L. Riechsteiner (1), Sarac (7/4), Wittlin (2). - Bemerkungen: Grana hält Penalty von Vetsch (26./11:19), Feldmann schiesst Penalty an Pfosten (55./21:42), Füglistaler verschiesst Penalty (59./23:43). - Time-out: Mutschellen (7./4:5 und 46./20:36), Endingen (18./9:11). - Mutschellen ohne Adamcic (private Gründe), Miranda (Ferien), Vukadin (Weiterbildung) und Wymann (Arbeit).




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